„Spiegel Online“-Schlagzeile sorgt für Panik im Taliban-Lager

zeigt erneut einen besonderen Sinn für Humor und journalistische Seriösität. Die dortige Top-Schlagzeile lautet in diesem Moment: „Europäer schicken mehr Soldaten nach Afghanistan“.  Diese Behauptung wird durch knallharte Fakten im Text untermauert. Während an der Bündnisloyalität der Briten keine Zweifel bestehen können, ist deren Entsendung von „mehreren hundert Soldaten“ zur Absicherung der anstehenden Wahlen in Afghanistan von vornherein zeitlich begrenzt. Weiter heißt es in der Online-Ausgabe des „Nachrichtenmagazins“:

Die klaren Worte des US-Präsidenten wirkten: Nach dem Appell von Barack Obama an die Europäer, ihren militärischen Einsatz in Krisengebieten auszubauen, haben mehrere Staaten Zustimmung signalisiert…..Wie der belgische Regierungschef Herman Van Rompuy mitteilte, werden rund 60 weitere belgische Soldaten in Afghanistan stationiert. 25 Soldaten sollen demnach mit zwei zusätzlichen F-16-Kampfflugzeugen nach Kandahar verlegt werden, 35 werden bis Ende 2010 für die Ausbildung der afghanischen Armee abgestellt…Spanien kündigte die Entsendung von zwölf zusätzlichen Soldaten an.

Belgien schickt 25 Mann, weitere 35 nach der Fußball-WM im nächsten Jahr. Spanien schickt 12 Mann. Macht zusammen 37. Die Taliban haben in Quetta noch für heute die große Schura einberufen um zu beraten, wie man mit dieser bedrohlichen Eskalation von Seiten der Europäer umgehen soll und mit welchen militärischen Schritten man dieser angsteinflößenden Aufstockung der Truppenstärke begegnen kann.  Den kampferprobten Islamofaschisten schlotterte bei der Lektüre der Kaftan. „Die Spanier kommen“, raunten sich die völlig verunsicherten Gotteskrieger zu. Wer könnte schon auf die Lektüre von „Spiegel Online“ verzichten, wo knallharte Profis am Werk sind. Doch allenfalls Abonnenten der „Titanic“.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2009

UPDATE: Barack Obama fails to win Nato troops he wants for Afghanistan