Wenn zertifizierte Faktenchecker zeigen, was sie können

Voller Stolz wies Correctiv-Chef Schraven kürzlich in einer Verhandlung vor dem LG Mannheim darauf hin, man sei jetzt ja sogar als „Faktenchecker“ zertifiziert. Das haben sich die Recherche-Profis aber auch längst verdient.

Jetzt hat die Recherche-Truppe erneut etwas entdeckt, was sie für „falsch“ hält. An einem Tag, an dem die „tagesschau“ mit dem Skandal um ein manipuliertes Video in die Schlagzeilen gerät, setzt „Correctiv“ ganz eigene Prioritäten. In einem Beitrag vom 13.01.2020 behauptet das Recherche-Kollektiv:

„Eine Initiative namens ‚Hallo Meinung‘ fordert Menschen auf, den Rundfunkbeitragsservice mit Anfragen zu fluten. Die Aktion soll ein Protest gegen die Gebühren sein. Jetzt behaupten die Macher, sie seien erfolgreich, denn der Service habe mitgeteilt, überlastet zu sein. Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun.“

Richtig ist der in dem Text befindliche Hinweis, dass die Pressemitteilung, auf die sich „Hallo Meinung“ bezieht, kein Datum hat, man aber durch Recherche hätte feststellen können, dass sie vom April 2019 stammt. Mit der Aktion von „Hallo Meinung“ hat diese Pressemitteilung demnach nichts zu tun.

Es kann dann aber bei „Correctiv“ wohl nur in dem Trubel und den Feierlichkeiten über die „Zertifizierung“ untergegangen sein, dass man etwas ganz Entscheidendes vergass und damit sogar die Leser täuschte. Denn ganz aktuell, und auch schon vor dem Erscheinen des Textes von „Correctiv“, befindet sich auf der Eingangsseite des „Beitragsservice“ dieser Hinweis:

So sieht also die Arbeit von zertifizierten Rechercheprofis aus. Jeder seriöse Journalist hätte darauf hingewiesen, dass beim „Beitragsservice“ tatsächlich die Bearbeitung kollabiert ist und man sich mit Hilferufen an die verärgerten Beitragszahler wendet. Zwar hat sich „Hallo Meinung“ auf eine zurückliegende Pressemitteilung bezogen, tatsächlich ist das „erhöhte Aufkommen von Anrufen und schriftlichen Anrufen“, das sehr wohl auf deren Aktion zurückzuführen sein dürfte, aktuell aber so groß, dass der „Beitragsservice“ sogar um einen „Verzicht auf weitere Nachfragen“ bittet. Schiffbruch erleiden die mit Millionen geförderten Rechercheprofis damit nicht zum ersten Mal.

Es wäre rein spekulativ zu behaupten, dass die Erwähnung des Verfassers in dem Text von „Correctiv“ etwas damit zu tun haben könnte, dass er der Prozeßbevollmächtigte von „Tichys Einblick“ in dem oben erwähnten Verfahren vor dem LG Mannheim/OLG Karlsruhe ist, mit dem „Correctiv“ die Eingriffe in die Grundrechte von „Tichy“ untersagt werden sollen.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2020

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Kommentare

  1. Wer sich ein wenig mit der Historie von Correctiv beschäftigt wird die dargestellte „Unabhängigkeit“ mit Zweifel belegen müssen. Die durch Spenden finanzierte Firma hat (hatte) politisch völlig unbedarfte Spender, wie z.B. Organisationen von George Soros .

  2. Karsten W.

    Habe heute meine 6-Seitige DSGVO Auskunft bekommen. Da steht tatsächlich drin: „Anmeldung durch Beitragskontoinhaber“. Kann mich nicht entsinnen auf eigene Initiative dort angemeldet zu haben. Werde deshalb noch Einspruch erheben, da die Anmeldung ja unter Zwang erfolgte.

  3. Werner

    Hallo Meinung sollte die Flut an Schreiben noch nicht reichen dann müssen wir halt noch mehr Post senden, wir sind dabei!

  4. Hans

    Während Trump ganze Stadien füllt waren bei Killary Hinton nur paar bezahlte Trolle anwesend.Video:
    https://www.youtube.com/watch?v=zGRo1mH2_8w
    Hier noch paar Bilder wie es real dort aussah und wie das für die mockingbird Medien manipuliert wurde!:
    https://s19.directupload.net/images/200114/fvxsnyl8.jpg
    &
    https://s19.directupload.net/images/200114/jfmtctsw.jpg
    &
    https://s19.directupload.net/images/200114/gqgh385g.jpg
    &
    https://s19.directupload.net/images/200114/bj93sow8.jpg

  5. Patrick Goldtstein

    Das sind schon ganz gescheite Burschis, die da „zertifiziert“ arbeiten. LOL. In der Gewissheit, immer auf der richtigen Seite zu stehen und politisch „von oben“ niemals etwas befürchten zu müssen, da vergallopiert man sich dann schon mal schnell bei all dem gehetzten Eifer, der diese „Zertifizierten“ so antreibt.
    Erbärmlich wäre das falsche Wort, mir tun diese Daumen-nach-unten-Entscheider fast schon leid.

    Ich empfehle daher zur Abwechslung, sich mal ganz doll und ganz herzlich in der zertifizierten Abteilung zu umarmen, das soll Wunder wirken und eventuell bestehenden Hass und negative Gedanken ganz magisch vertreiben. Sonst könnte man u.U. ein böser Kleingeist werden, wenn man es nicht schon ist. Da hilft dann auch die Zertifizierung nicht weiter.

  6. Sven Eden

    Das ist ein wirklich peinlicher Fehler.

    Mit dem zitierten von vor bald 4 Jahren macht das zwei peinliche Fehler in welchem Zeitraum?

    Ja, sollte nicht vorkommen. Aber bei zwei Schnitzern in etlichen Jahren verglichen mit so manchen Enten seitens der „seriösen Journalisten“, würde ich sagen, dass Irren halt Menschlich ist.