Da ich nicht weiss, ob alle Leser der Weltwoche auch die NZZ am Sonntag lesen, möchte ich Sie auf ein Interview aufmerksam machen, das der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble dort am 7. Februar gegeben hat. Darin verspricht er nicht nur: «Wir werden das Bankgeheimnis in Europa abschaffen», er sagt auch die folgenden Sätze über die relative Unantastbarkeit der Menschenwürde: «Der Zweck heiligt nicht grundsätzlich alle Mittel. Vor einigen Jahren hatten wir eine Debatte um die Entführung eines Kindes. Hier ging es um die Frage, ob man Folter androhen darf, um Informationen zu erhalten. Ich habe dort klargemacht, dass hier nie der Zweck die Mittel heiligen kann. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Aber es gibt andere Fälle, in denen der Zweck die Mittel heiligen kann, wie im Fall der Steuerhinterziehung. Der Zweck ist die gleichmässige Besteuerung aller Bürger.» Weiter… auf „Achse des Guten“
Na klar heiligt der Zweck die Mittel. Wieso sollte er auch nicht? Wenn in Syrien irgendwelche Waffen an die Hisbollah geschleust werden, dann schickt Israel da halt kurz mal ein paar Raketen hin, Völkerrecht hin, Völkerrecht her. Oder sollen sie warten, bis sie selber mit diesen Waffen abgemurkst werden? Eben! Genauso ist es bei jedem anderen Staat. Wenn seine ureigensten Interessen belangt werden, z.B. seine Finanzierung, dann sind Recht und Gesetz halt auch nur noch bedrucktes Papier. Das Geheule deswegen erinnert an das Gutmenschenlamento, das man tagtäglich in der Journaille lesen muss.
Der Zweck wäre in diesem Fall: Gleiches Unrecht für alle.