TV-Tipp, Dienstag 16.11.2010, Hessen 3

Your humble correspondent participates: „Knapp jeder zehnte Deutsche ist überschuldet, und die Zahl der Privatinsolvenzen stieg in den ersten acht Monaten 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 10%. Wer ist schuld? Die Betroffenen selber, ihre Gier nach mehr? Die lockere Kreditvergabe der Geschäfte und Banken? Oder die Wirtschaftskrise, die erst jetzt bei vielen Privatleuten richtig durchschlägt?“ Stadtgespräch, Dienstag, 16. November 2010, 21:45 Uhr.

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Kommentare

  1. „Zum anderen ist eine Lebensweise schuld, die keinen Pfifferling auf “nachhaltiges Wirtschaften” gibt…“

    „Nachhaltigkeit“ – eine klassische Neusprech-Formulierung aus dem Wörterbuch des Gutmenschen.

  2. crackerjack

    Gut gebrüllt löwe. Wir sind nicht oft eine meinung, aber das gejammere auf höchsten niveau führt ohne eigeninitiative und zielstrebigkeit nicht weiter.
    Aber die finanzkriese allein auf carters community reinvestment act von ’77 zurückzuführen ist zu kurz gesprungen. Der c.r.a verpflichtete die regulierten geschäftsbanken bei der kreditvergabe der deckung der eigenen risikoeinlagen nicht zu überschreiten. Nach diesen vorgaben wäre die us immobilienkriese mit den konkurs einige risikofreudigen provinzbanken abgehandelt gewesen.
    Erst clintons gramm-leach-bliley act von ’99, der den glass-steagall-act von ’33 aufhob ,welches die strikte trennung zwischen investment und geschäftsbanken vorschrieb, ermöglichte der handel mit faule kredite zwischen geschäfts und investmentbanken und schuf solche monstren wie die citibank. Staatliche eingriffe in den freien immobilienmarkt legte den grundstein, staatliche verantwortungslosigkeit dem finanzsektor gegenüber brachte das ganze gebaüde zum einsturtz.
    Auch interessant ist das sowohl bei clinton wie auch jetzt bei obama immer dieselben finanzlobby figuren die zügel fest in der hand halten. Tim geithner, larry summers, neal wollin. Und das die initiatoren der deregulierungs gesetzes, gramm, leach und bliley nicht leer ausgingen versteht sich von selber.

  3. Benno

    Eigentlich ist diese Frage relativ einfach zu beantworten. Wer schuld ist?
    Zum einen eine Geldpolitik, die seit der Abschaffung des Goldstandards bzw. der Schließung des Goldfensters durch den Verbrecher Richard Nixon, also seit mittlerweile etwas mehr als dreißig Jahren, beständig Geld aus dem Nichts schöpft. Kurz: Blasen produziert. Das mag eine Zeit lang gutgehen und den Eindruck erwecken, es gäbe kein strukturelles Problem dieser Geldpolitik, aber langfristig (siehe Nobelpreisträger Hayek) wird ein solches System wohl doch kollabieren.
    Natürlich haben auch die Banken eine Mitschuld, da dort am Verleihen großer Geldsummen natürlich ein reges Eigeninteresse besteht. Die Immobilienkrise in den USA wurde nicht zuletzt auch dadurch ausgelöst, daß Banken gewaltige Geldsummen an Personen verliehen haben, von denen sie schon von vornherein wußten, daß sie diese höchstwahrscheinlich nie zurückzahlen können. Hier hat man sich ganz einfach uverantwortlich verhalten.
    Zum anderen ist eine Lebensweise schuld, die keinen Pfifferling auf „nachhaltiges Wirtschaften“ gibt, sondern lieber den Ex und Hopp-Ich will alles und zwar sofort-Konsum bevorzugt, ohne Rücksicht auf die Folgen. Beziehungsweise, beides ist natürlich miteinander „verzahnt“: die Gier auf Seiten vieler Konsumenten und diejenige auf Seiten der Banken.