Die Selbstverstümmelung der Obama-Demokraten

Obama - Immer der smarteste im Raum

Obama - Immer der Smarteste im Raum

Ein hochrangiger demokratischer Politiker äußerte kürzlich in einem Interview mit der New York Times die Einschätzung, Obamas Problem sei, dass er sich stets und überall für die smarteste Person halte. Vor zwei Jahren hat das die Mehrheit der Amerikaner auch noch geglaubt. Trotz kaum übersehbarer Beweise für das Gegenteil. Kurz zuvor, im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfs, haben die Amerikaner Obama überhaupt erst kennengelernt. Einen ehemaligen Sozialarbeiter, dann Junior-Senator aus Illinois mit einer interessanten persönlichen Geschichte, rhetorischem Talent und völlig unbelastet von irgendeiner legislativen oder sonstigen Lebensleistung.

„Daraufhin wurde der zum Heiligen ausgerufen und zum Präsidenten gewählt“, Bret Stephens, Wall Street Journal.

Gestern haben die Amerikaner abgestimmt. Und im Kern stand nur Eines zur Wahl: Obama selbst. Und die Botschaft hätte nicht eindeutiger ausfallen können. Nie zuvor in ihrer jüngeren Geschichte haben sich die Amerikaner so vernichtend gegen ihren Präsidenten und dessen Partei gestellt wie gestern. Schon der Verlust von 30 Sitzen im Repräsentantenhaus gilt als Erdbeben. Nach den letzten Zahlen verlieren die Demokraten 60 Sitze. Ein vernichtenderes Votum hat es seit 1948 nicht mehr gegeben.

Sitzverluste im Repräsentantenhaus seit 1930

Sitzverluste im Repräsentantenhaus seit 1930

Auch unabhängige Wähler haben sich mit beispielloser Vehemenz gegen eben die Demokraten gestellt, denen sie noch 2006 und 2008, am Ende der Bush-Jahre, zur Macht verholfen haben. Ein klares Nein zum die Wirtschaft strangulierenden Trio aus Stimulus, cap and trade (Emissionsrechtehandel) und Obamas bürokratischem Monster Gesundheitsreform (Obamacare).

In Befragungen nach Verlassen der Wahllokale gab nahezu die Hälfte aller Wähler (48%) an, der Kongress solle Obamacare abschaffen. Diese Wähler stimmten im Verhältnis von 9 zu 1 für die Republikaner. 56 % der Wähler sagten, die Regierung tue zu viele Dinge, die man besser der Wirtschaft oder den Bürgern überlassen solle. So viel zu Obamas Anliegen, ein umgekehrter Reagan zu sein und die Reputation von Regierung-über-Alles wieder herzustellen. Niemand seit Lyndon B. Johnson hat den Einfluß der Regierung so ausgedehnt wie Obama. Und niemand hat seit 1948 dafür eine solche Ohrfeige bekommen.

Am Montag vor einer Woche gab Obama dem Latino-Sender Univision ein Interview, schalt die Hörer, die die Wahl aussitzen wollten, anstatt zu sagen: „Wir werden unsere Feinde bestrafen und wir werden unsere Freunde belohnen, mit denen wir die Positionen teilen, die uns wichtig sind“. Unsere Feinde. Das wahre  Gesicht der Galionsfigur. Der große überparteiliche Heiler forderte die Latinos auf, Rache zu nehmen an ihren Feinden. So spricht der Messias, der es ablehnt, dieses Wort für die die islamischen Mullahs in den Mund zu nehmen, die zu einer weiteren Steinigung ansetzen und amerikanische Soldaten im Irak und in Afghanistan töten.

„So endet die große überparteiliche, rassenneutrale, ‚Neue-Politik’-Präsidentschaft. Nicht mit einem Knall und nicht mit einem Wimmern. Sondern mit einem verzweifelten Aufruf zu ethnischer Vergeltung am Vorabend einer Wahl“, Charles Krauthammer.

Obama stand von Anfang an weit links vom amerikanischen Mainstream. Sein Abstimmungsverhalten, seine politischen Assoziationen machten dies für jederman leicht erkennbar. Aber in diesem eigenartigen Sommer von 2008, in dem sich Amerika und die Welt in einer träumerischen Massenhypnose befanden, wollte das niemand sehen und niemand hören.

Obama ist selbstherrlich, über alle Massen narzistisch und unfähig Kritik oder eine abweichende Meinung zu ertragen. Daher ist es zweifelhaft, ob der die Botschaft, die ihm die Wähler gesandt haben, begreift und wie Clinton nach der epochalen demokratischen Niederlage von 1994 zur Mitte navigiert. Obama weiß es in aller Regel besser. Fraglich ist aber, ob die Demokraten, die diesem Rattenfänger aufgesessen sind, ihm weiter folgen, wenn in 2012 ihre Karrieren auf lokaler, bundesstaatlicher oder nationaler Ebene auf dem Spiel stehen.

Die „Schuld“ an diesem demokratischen Votum erhalten – erst recht bei den deutschen Erben der „aktuellen kamera“ wie „heute-journal“, „tagesschau“, „tagesthemen“ oder „Spiegel Online“ – die „Extremisten, Rassisten, Rechtsdissidenten und Rechtspopulisten“ der Tea Party. Viele Millionen Amerikaner also, von denen etliche vor zwei Jahren noch für Obama gestimmt haben. Die  Gattung von „Journalisten“, die jetzt die Tea Party denunziert, war zuvor bei Jeremiah Wright, William Ayers, Van Jones oder Anita Dunn nicht ganz so sprachgewaltig zu vernehmen.

Amerikanische Wähler machen Fehler. Und kaum einer hatte ein Ausmaß wie der von 2008. Aber in ihrer Weisheit korrigieren sie diesen in aller Regel schnell. Die Lizenz wurde der ideologischen Linken gestern krachend entzogen.

Klar ist aber auch, daß die Republikaner erkennen müssen, dass nicht sie diese Wahl gewonnen haben, sondern Obama sie verloren hat.

In den nächsten Tagen heisst es nun für uns ganz tapfer sein um das wirre, unwahre und überwiegend ideologisch betäubte Grundrauschen der deutschen Massenmedien zu überstehen, die sich im wesentlichen darauf konzentrieren werden, gläubig die talking points der demokratischen Parteizentrale  nachzuplappern.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2010

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Kommentare

  1. michael bender 70372

    Und noch was aus der NYT von der gail collins :

    Palin, meanwhile, was engrossed in her own postelection minicrisis when she “favorited” an Ann Coulter Twitter message praising a church sign that referred to President Obama as a “Taliban Muslim.” Coulter would be another one of the women we are not taking responsibility for.

    Damit ist doch alles über Palin gesagt „favorited“ kann mir
    JS übersetzen was das heissen soll ?
    Und Coulter ist ja jenseits von allem.

    Wenn Sarah morgen behauptet, dass die Erde eine Scheibe ist, bin ich mir sicher dass die Tea-party es sofort auf die Agenda setzt, dass die Erdkundbücher in den USA zu ändern sind. Mein Gott da sehne ich mich ja schon nach Richrd Nixon zurück, der war ja kriminell und ein Anti-Semit aber wenigstens war der nicht so ignorant.

  2. michael bender 70372

    na boys, da muss ich gleich mal auf dieser Webseite Achse vorbeischauen.

    Ich hatte aber schon gehofft, dass der grosse JS zu den Zahlen von Timothy Egan was schreibt, das Schweigen erinnert mich dann doch an den Wizard of Oz ! – Wie bei dieser Schröder Geschichte, wo ja dann auch nichts mehr kam.

    Und ich hätte auch gehofft, dass sich Herr Trebaum oder mein Freund Rambam auch noch mal melden. Aber gut dann machen wir halt beim nächsten Blog von JS mit unserer Selbstilfegruppe weiter, ich freue mich drauf.

    Musss meine Voraussage von gestern mit Cuomo 2016 aber berichtigen wird doch Mark Warner, der Vater war mal mit Jane Fonda verheitatet oder zumindest zusammen. Und der Ami fährt ja auf Star-power ab, und
    JS kann dann wieder die alte Story von „Hanoi Jane“ auspacken.
    Er argumentiert ja gerne mit guilt by assosciation !!!

  3. blackadder

    @cracker

    „…die rede war von modern. Rom war auch weltmacht.“

    und die modernste und zivilisatorisch hoch entwickelte weltmacht. wobei man fairerweise hinzufügen muss, dass „die welt“ erheblich kleiner war.
    und, weißt du, lieber cracker, welchem umstand rom dies zu verdanken hatte? dem kapitalismus – dem freien handel.

    „…waren es nicht die sozialausgaben die fast zum staatsbankrott führten sondern zuwenig kontrolle…“

    die finanzkrise war der letzte tropfen, der das faß zum überlaufen brachte. weshalb rennen die griechen wohl auf die straße? weil sie ihre üppigen, aber extrem kostspieligen privilegien gefährdet sehen.
    man kann nun einmal nicht auf dicken fuß leben, wenn ebbe in der kasse herrscht.
    die europäische sozial-mentalität ist finanziell betrachtet ein faß ohne boden. genau das lernen die amerikaner von uns.

    @m. bender
    da will ich dem crackerjack beipflichten. wir sind zwar nur wenige, aber zumindest kontroverse geister. und da seine artikel regelmäßig zum selbstläufer werden, muss er ja nicht unbedingt zusätzlich seinen senf dazugeben. hinzu kommt die (nicht-)veröffentlichung auf anderen blogs, wie der „achse“. dann schauen regelmäßig mehr kommentatoren vorbei.
    betrachten sie es so: wir gehören halt schon praktisch zum inventar!;)

  4. MJ

    Ich denke, dass uns die Obama-Administration noch so manchen spannenden Blogbeitrag von JS bescheren wird! Weiter so!

  5. crackerjack

    # blackadder schreibt am 6. November 2010 um 14:33

    @m. bender

    weil wir hier die einzigen waschweiber sind, die einen artikel zu tode quatschen bzw. schreiben.

    …wie es sich gehört ;-). Anscheinend zieht steinhöfel den kontroversen dialog das ansonsten bei blogs gewohnte gegenseitiges bestätigen und schulterklopfen vor. ist ihm hoch anzurechnen. Danke JS !

  6. crackerjack

    @adder

    deine these ist falsch, denn sonst hätte die usa erst garnicht zur militärischen wie ökonomischen weltmacht aufsteigen können.

    …die rede war von modern. Rom war auch weltmacht.

    das gros der haushaltsausgaben entfällt auf den sozialetat. eine übersättigung dieses “sorglos-pakets” kann bishin zum staatsbankrott führen

    natürlich gibt es grenzen des sozialstaates, aber trotz endlose, wiederholte warnungen, hochrechnungen und pleitevoraussagen waren es nicht die sozialausgaben die fast zum staatsbankrott führten sondern zuwenig kontrolle gerade diejenigen „eliten“ die am lautesten gegen den sozialstaat wetterten. Und pikanterweise war es gerade der sozialstaat der deutschland die kriese so herrvoragend bestehen ließ.

  7. blackadder

    @m. bender

    weil wir hier die einzigen waschweiber sind, die einen artikel zu tode quatschen bzw. schreiben.

  8. michael bender 70372

    Also lieber Blackadder so eindeutig sind die Umfrageergebnisse die du zitierst ja auch nicht, sie würden ja nicht einmal für einen Filibuster reichen. Hierzu nachfolgend aus dem Zentralorgan NYT :

    oth political parties would do well to beware the mythological creature that often surfaces immediately after Election Day: the Mandate.

    To hear many Republicans tell it, the huge surge that won them control of the House was a clear referendum: an anti-Obama, anti-health care law, anti-government spending mandate.

    “The statement made by the American people this week was a repudiation of Washington; a repudiation of Big Government; a repudiation of politicians who refuse to listen to the American people,” Representative John A. Boehner of Ohio wrote Thursday in a letter asking his fellow House Republicans to make him the next speaker. “The people have been clear: the job-killing spending binge in Washington must end, and Congress must change.”

    Often such sweeping mandates do not turn out to be so sweeping. It was only 24 months ago, after all, that Democrats divined a very different mandate in the election that made Barack Obama president and strengthened their majorities in Congress. “This is a mandate,” Gov. Bill Richardson, a New Mexico Democrat, said at the time. “So the issues of health care reform, energy independence, rebuilding the economy, getting out of Iraq — I think he’s going to have the American people significantly behind him.”

    Even as recently as May 2009, Time magazine felt confident enough to put a G.O.P. elephant on its cover with the headline “Endangered Species.”

    But American voters rarely speak with an unambiguous voice. Consider the question of so-called Big Government, which, if exit polls are to be believed, voters have contradictory feelings about. A majority agreed that the government was doing too many things that are better left to businesses and individuals. But voters were fairly evenly divided on what many Republicans made Exhibit A in their case that the Obama administration had overreached: the new health care law. The exit polls found that 47 percent of voters said Congress should leave the law as it is or expand it, and that 48 percent said Congress should repeal it. Not exactly a ringing mandate for repeal.

    Voters were also divided on questions of taxing and spending. When people were asked what the highest priority of the next Congress should be, 37 percent said “spending to create jobs,” which was only slightly behind the 39 percent who said “reducing the budget deficit.” And only four in 10 voters said they wanted Congress to extend the Bush-era tax cuts for everyone, including families who earn more than a quarter of a million dollars a year, as the Republicans want to do.

    Ultimately, said Curtis Gans, the director of the Center for the Study of the American Electorate at American University, the mandate in this election may have been essentially the same as the one in the election that sent President Obama to the White House. “The mandate,” Mr. Gans said in an interview, “was go in a different direction and make it a better country.”

    Oder um es mit Gil-Scot Herron zu sagen : „Mandate my ass“

    Und nun zu meinem right honurable Friend cracker, bei den Dems wird es keinen ernsthaften Gegenkandidiaten geben. Der einzige vor dem Obama sich Sorgen müsste wäre, Senator Warner aus Virgina. Obama hat 2007 erst kandidiert nachdem Warner sich zurückgezogen hat. Und Warner wird nicht in die Rolle von Teddy Kennedy spielen wollen, der hat schon 2016 im Visier. Und Spitzer und Edwards sind ja ausser Konkurrenz.

    Warum meldet sich eigentlich niemand anders mehr zu Wort, immer nur wir drei ist ja langweilig, vielleicht könnte Herr Steinhöfel noch mal seine two cents beitragen.

    Take care

  9. blackadder

    @cracker

    „…sonder grundvoraussetzung für das wirtschaftliche und gesellschaftliche entwicklung eines modernen, demokratischen industrierechtsstaates.“

    deine these ist falsch, denn sonst hätte die usa erst garnicht zur militärischen wie ökonomischen weltmacht aufsteigen können.

    „sondern durch handfeste solidarität und verantwortung innerhalb der bevölkerung mit leben erfüllt wird,…“

    es bleibt eben doch ein moralischer maßstab, da es um das maß einer solidaritätsbekundung des einzelnen gegenüber seiner gesellschaft darstellt.
    dieses solidaritätsprinzip ist in europa insgesamt stärker ausgeprägt. aber nebst der vorteile ergeben sich auch nachteile: das gros der haushaltsausgaben entfällt auf den sozialetat. eine übersättigung dieses „sorglos-pakets“ kann bishin zum staatsbankrott führen (s. ehemalige ddr oder auch griechenland). hinzu kommt die erweiterte kontrolle des staates über den einzelnen bürger.
    die korrelation ist mehr als offensichtlich: die größten überwachungsstaaten hatten immer auch eine üppige sozialindustrie.

  10. crackerjack

    @m.bender

    Ich denke das einzige was obamas wiederwahl gefährden könnte wäre ein gegenkandidat der dems. Die reps werden ab jetzt genung damit zu tun haben ihren tanz mit der tea party zu bestehen ohne sich der allgemeinen lächerlichkeit preis zu geben.

    Amerikas health care hysterie hat weder historische noch ideologische wurzeln, sondern ist ein hoch finanzierte pr campangie der us krankenversicherungs lobby die ihre staatlich sanktioniertes gelddruckmaschiene in gefahr sehen. Dieses, zusammen mit der tea partys einsatz gegen kontrolle der banken und finanzindustrie und der allgemeine zurückschrauben jedliche staatliche aufsicht der wirtschaft offenbart die bewegung als eine arbeitsbeschaffungsmaßnahme des us lobbytums.

  11. crackerjack

    @adder

    „..“unser” moralischer maßstab vom teilweise wohlfahrtsstaat ist den usa insgesamt fremd. ob man das nun mag, oder auch nicht.
    diesen maßstab, lieber cracker, versuchst du anzuwenden. er ist in bezug auf die usa zum scheitern verurteilt…“

    Die soziale marktwirtschaft nebst wohlfahtsstaat mit rentensystem und allgemeine gesundheitsfürsorge ist kein „moralischer maßstab“, sonder grundvoraussetzung für das wirtschaftliche und gesellschaftliche entwicklung eines modernen, demokratischen industrierechtsstaates. Gerade das fehlen dieser instrumente ist es welche die wirtschaftliche abwertsstrudel der usa z.zt unaufhaltsam beschleunigt. Die vom zentralbank gerade neu gedrückte 600 milliarden sind jetzt schon auf dem weg ausser landes dahin wo es höhere zinsen gibt, während die kaufkraft der präkeren massen weiter ins bodenlose sinkt.

    Dieses setzt natürlich voraus dass patriotismus und nationalstolz sich nicht in fähnchenschwingen, nationalhymnensingen und pathetische sonntagsreden erschöpft, sondern durch handfeste solidarität und verantwortung innerhalb der bevölkerung mit leben erfüllt wird, wie im falle der deutschen wiedervereinigung. Hier könnten sich die us pseudopatrioten , trotz vorgebliche historische empfindlichkeiten, einen beispiel für echten , gelebten patriotismus und nationaler zusammenhalt nehmen.

  12. blackadder

    @m. bender
    entschuldigung, aber auch sie machen den fehler, die unabhängigkeit des einezelnen us-bürgers zu unterschätzen. zitat: „In Befragungen nach Verlassen der Wahllokale gab nahezu die Hälfte aller Wähler (48%) an, der Kongress solle Obamacare abschaffen.“
    zitat: „56 % der Wähler sagten, die Regierung tue zu viele Dinge, die man besser der Wirtschaft oder den Bürgern überlassen solle.“
    insofern stehen us-amerikaner den eingriffen des staates, gleichgültig in welcher form, eher skeptisch gegenüber. der „wohlfahrtsstaat“ war auch nur meine provokante ausdrucksweise, um die europäisch-amerikanische diskrepanz zu verdeutlichen. ich bin überzeugt davon, dass auch die us-amerikaner eine sozialversicherung befürworten. nur eben nicht staatlich aufgezwungen, sondern tarifrechtlich ausgehandelt.

    letztendlich, und das beißt die maus keinen faden ab: obama wurde für seine politik abgestraft. spekulation über „hätte und sollte“ sind doch recht billig, um vom ergebnis abzulenken. denn nur das zählt.

  13. michael bender 70372

    Hallo ich melde mich wieder aber nur anz kurz.

    @crackerjack : Bloomberg kann als einziger die Widerwahl Obamas verhindern weil es dann zu einer Three way race wird, und genügend idependants für Bloomber stimmen werden, so dass ein Republican die Mehrheit im electoral collge gewinnen kann, obwohl er nicht mal die Mehrheit der Stimmen haben wird. Dies ist auch das einzige Szenario, bei dem Palin sich dann trauen würde zu kandidieren.

    @blackadder : Also eine staatliche organsierte und „garantierte2 Krankenversicherung für alle Bürger hat nichts mit einem Wohlfahrtstaat zu tuen. Das ist letztendlich ein Ausdruck des christlichen Werts der Nächstenliebe. Wohlfahrtstaat ist wenn ein Hartz IV Empfänger als Regelsatz von 550,00 € erhält.

    Und Obama hat auch nicht die Einstellung der Amerikaner zu Health Care falsch eingescätzt. Health Care war das sozialpolitische Thema im Wahlkampf 2008, sogar Mccain hatte wohl ein Konzept präsentiert.
    Es war für die Wähler ganz klar falls Obama gewinnt, und die Demokraten im Congress die Mehrheit behalten dass es Health Care geben wird. Um $3 zu zitieren. „Obama earned political capital and he spent ist“

    Das Problem war, dass Obama die Lufthoheit bei der Diskussion verloren hat, und das ganze viel zu lang gedeuert hat. Health care hätte lang vor der Special election in Mass verabschiedet sein müssen, da hat das Team Obama einfach geschlafen. Wenn die Amerikaner erstmal merken, dass Kinder die studieren bis 26 bei den Eltern mitversichert sind, und Sie auch nicht wegen einer Voerkrankung von der Versicherung abgelehnt werden können, wird Obamacare ziemlich populär werden. Sind Medicaid und Medicare ja auch. Das sind Programme die ja wohl nicht einmal the Raygun abgeschafft hat.

    Obama hätte mal so tough sein sollen wie Bobby Kennedy, der im Vorwahlkampf zu Medizinstudneten in Indiana sagte, dass er sich von Ihnen das Geld holen wird, um Medicare und Social Security zu finanzieren. Er hat mit dieser Ehrlichkeit den Respekt des kritischen Publikums gewonnen. Wenn es jemals in der amerikanischen Politik einen Sozialisten gab, dannn war es Bobby Kennedy, und die Republikaner können jeden Tag drei Kreuze machen, dass er am 06.06.1968 gestorben ist. Amerika wäre ein besseres und ganz anderes Land, wenn er von
    1969 bis 1975 President gewesen wäre.

  14. blackadder

    @cracker
    du hast den kontext zum patriot act unterschlagen.
    dieser ist mitnichten bei obamacare gegeben. ein vergleich beider sachverhalte ist, gelinde gesagt, ein drahtseilakt.
    insgesamt reagiert die amerikanische öffentlich eben äußerst empfindlich auf eingriffe des staates. das ist historisch begründet. allerdings müsste dies auch ein obama wissen.
    „unser“ moralischer maßstab vom teilweise wohlfahrtsstaat ist den usa insgesamt fremd. ob man das nun mag, oder auch nicht.
    diesen maßstab, lieber cracker, versuchst du anzuwenden. er ist in bezug auf die usa zum scheitern verurteilt.

  15. crackerjack

    @adder

    Sicher, die erwartungen an obama waren sehr übertrieben. ich denke aber dieses lag weniger an obama, sondern mehr an die epochale desaster welche die bush administartion hinterließ. Erinnern wir uns; selbst die kandidaten der reps verzichtet dankend auf jedliche ünterstützung seites des amtierenden republikanisnen präsidenten, eine einmalige vorkomniss in der usa.
    Betrachtet man die vorwürfe die jetzt von teaparty ins feld geführt werden muß man sich doch etwas verwundert die augen reiben. – Eingriff der regierung in die freiheit der bürger????? Durch ein gesundheitsreform???? Wo war die tea party als bush, mit dem patriot act, die freiheiten und selbstbestimmung der us bürger in noch nie dagewesenen außmas aufhob?