Wird Sarrazin in die USA abgeschoben?

Thilo Sarrazin soll in die USA abgeschoben werden. Nach seinem Rauswurf aus der SPD wegen freier Meinungsäußerung soll das Bundesinnenministerium beschlossen haben, Sarrazin notfalls in die USA abzuschieben. Aus dem Kabinett hört man, man sei zu der Überzeugung gelangt, Sarrazin habe sein Verbleiben in der deutschen Konsensgesellschaft verwirkt. Für einen wie ihn sei es am besten, sich in einem Land niederzulassen, in dem Meinungsfreiheit herrsche. Man zöge es vor, wenn er freiwillig einen Auswanderungsantrag in die USA stellen würde. Sollte er dies verweigern, so sei eine Ausweisung als ultima ratio unumgänglich.

Sarrazin wollte sich zu dieser Angelegenheit nicht äußern. Er arbeite gerade an einer neuen Provokation, ließ er mitteilen. Ein dpa-Reporter will aber gehört haben, dass Sarrazin bereit sei, in die USA umzusiedeln, wenn er von einer größeren Delegation türkischer Hartz-IV-Empfänger begleitet werde.

Dies gilt als ein durchsichtiger Trick des Berliner Provokateurs. Er wisse genau, dass arbeitslosen Türken die Ausreise in die USA nicht zuzumuten sei, da es dort keinerlei Hartz-IV-Angebote gebe. Ein Zuwanderer-Sprecher empört: „In Amerika müssen Einwanderer auf menschenunwürdige Weise selbst für sich sorgen. Auch gebe es keinerlei Hartz-IV für Kinder und importierte Bräute. Dies bedeute in der Praxis, dass Zuwanderer in den USA ebenso hart arbeiten müssen wie die einheimische Bevölkerung. Die amerikanischen Verhältnisse übersteigen an Menschenverachtung noch die empörenden Thesen eines Thilo Sarrazin.“ Hier geht es weiter.

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Kommentare

  1. Wenn ich Sie richtig interpretiere, haben Sie folglich Sarrazins Buch NICHT gelesen, da Sie es nicht zu den guten Büchern zählen. – Im Gegensatz zu Ihnen habe ich es gelesen. Und im Gegensatz zu Ihnen kann ich es folglich auch beurteilen: es gehört zu den besten Büchern zum Thema Wirtschafts-, Einwanderungs- und Integrationspolitik.

    Sie haben sich einigermaßen lächerlich gemacht: wie wollen Sie eigentlich ein Buch beurteilen, das Sie gar nicht kennen? Mit drei vier Brocken aus einem Interview können Sie vielleicht Ihre Vorurteile über einen Autor füttern, aber eben nicht URTEILEN über ein Buch.

    Quod erat demonstrandum!

  2. crackerjack schreibt in #18 am 31. August 2010 um 10:04 „sarrazins weltbild gründet auf sozial darwinistische eugenik. (…) Nach thilos auffassung haben deutschland und europa ein genpool die rein gehalten werden muß. Goebbels läßt grüßen. Unwertes leben läßt grüßen.“ –

    Perfide, diese Unterstellung eines „eugenischen Rassismus“. Eher wohl ist in der konzertierten Aktion der Reichsschrifttumskammer unter Merkel, Wulff und Weber eine lupenrein goebbels’sche Aktion zu erkennen.

    Aber gut, als „Ziofascho“ werde ich ohnehin bereits bezeichnet, da ich entsprechende Positionen in der Politik Israels vertrete (betreffend Judä und Samaria), kleben Sie mir also gern auch noch das „Rassist“-Etikett auf. Denn meine Tochter hätte ich ungern an einen Mohammedaner verheiratet, weniger wegen der „Religion“ (wenn wir dem M-Kult mal so betrachten wollen), sondern vielmehr wegen dessen „Kultur“. – Ganz eindeutig „eugenischer Rassismus“, wie?

    Wenn Sie dann mal wieder runtergekommen sind, dann nehmen Sie doch bitte zur Kenntnis, daß Europa weder einen „reinen“ Genpool hat noch daß in dieser Frage das Integrationsproblem in Deutschland begründet wird. Auch Sarrazin argumentiert gar nicht derartig absurd, geben Sie doch mal die Seitenzahl an, wo Sie das in seinem Buch gefunden haben wollen.

  3. Benno

    „sarrazins weltbild gründet auf sozial darwinistische eugenik. Der mensch als humankapital dessen gene der gesellschaft entweder dienlich oder abträglich sind. Dumm produziert dumm, krank produziert krank und talente werden vererbt. Nach thilos auffassung haben deutschland und europa ein genpool die rein gehalten werden muß. Goebbels läßt grüßen. Unwertes leben läßt grüßen.“

    Danke für den eindrucksvollen Beweis dafür, daß Sie das Buch definitiv nicht gelesen oder falls doch, dann definitiv nicht richtig verstanden haben. Tip: entfernen Sie den ideologischen Wohlfühlfilter aus ihrem Denken, dann klappt´s auch wieder mit halbwegs unvoreingenommener Lektüre.

    Und nein, ich bin kein glühender Sarrazin-Anhänger. 😉

  4. Der Unterstützer schreibt am 2. September 2010 um 00:02
    „Zuerst möchte ich klarstellen,dass ich im Groben die Thesen des “Provokateurs” unterstütze. Warum Provokateur in Anführungszeichen? (…) Er äußert nun mal seine Meinung.“

    Die Satire über eine „Abschiebung“ist sehr schön gemacht. – Doch es geht m.E. um mehr als nur Meinungsäußerung. Es geht um politische Kultur, außerdem übrigens auch um Sinnhaftigkeit. Was Dreßler gestern bei „Hart, aber fair“ dazu sagte, zeigt den kruden faschistoiden Ansatz eines abgehalfterten SPD-Dinosauriers: ein SPD-Mitglied (gemeint war Sarrazin) habe die „Werte der SPD zu verkörpern…“

    Schlimm! Ein biologistisches Bild (Körper der Partei), wie man es umgekehrt Sarrazin (sein angeblicher Ansatz: „Volkskörper“) vorwirft. Eine Partei, deren Werte(!) durch einen Einzelnen(!) zu verkörpern(!) sind, ist natürlich eine der Gleichschaltung, wie SED oder NSDAP. Werte kann man allenfalls vertreten, achten, schützen oder verteidigen usw., man kann sich auch an ihnen orientieren. Wer Werte „verkörpert“, ist entweder tot oder ein Heiliger oder ein hohl-rhetorisches Konstrukt. Man sieht, wie dumm dieses Dreßlersche Geschwätz in sich bereits ist. Oder wie soll ein jüdischer Michel Friedman die Werte einer christlichen Partei „verkörpern“? Mehr und vor allem klarer zu denken würde durchaus helfen. Der Versuch der öffentlichen Hinrichtung Sarrazins gestern in der ARD war journalistisch Plasbergs schlechteste Leistung, und Friedman – den ich sehr schätze – war einfach nur peinlich. Über diese komische Vorzeige-Türkin schreibe ich jetzt lieber nichts.

    Also, es geht bei der causa Sarrazin nicht nur um Meinungsfreiheit. Es geht um die Freiheit des Denkens, nicht nur im politischen Sinn, sondern vor allem im philosophischen. Um die Freiheit „von“ ebenso wie um die Freiheit „zu“…

  5. max

    Lieber Michael Bender, es ist doch auch bei euch Sozialisten mittlerweile common-sense, dass Deutschland „Einwanderung braucht“, oder hab ich mich da verhört? Weswegen denn? Erklärt mir denn nicht jeder Sozialist, dass ansonsten eure Rente nicht sicher ist? Wird so der Einwanderer nicht nach Nützlichkeit beurteilt? Allerdings scheint bei Euch Sozialisten die Nützlichkeit einfach gegeben. Und niemand darf fragen, ob das bei jeder Einwanderergruppe auch so ist. Also bitte, etwas weniger Moral schwitzen und sich wenigstens einmal ehrlich mit dem eigenen Gewäsch befassen!