Sieg im Irak!

Sie veränderten den Mittleren Osten. Petraeus und Bush

Sie veränderten den Mittleren Osten. Petraeus und Bush

In der vergangenen Woche sind die letzten US-Kampftruppen aus dem Irak abgezogen. Gewalt gibt es nach wie vor im Irak. Das unterscheidet das Land nicht von vielen seiner Nachbarstaaten,  Pakistan beispielsweise. Die öffentliche Meinung in Europa wie hierzulande ist, was den Irak-Krieg angeht, in kollektive Amnesie verfallen. Man sollte annehmen, dass in einem Land wie Deutschland nicht so schnell vergessen wird, wie es ist, durch amerikanische Truppen von einem völkermordenden Terrorregime befreit zu werden. Medien wie „Radio Hamburg“ sprachen in der letzten Woche in den Nachrichten (!) von dem „illegalen Krieg im Irak“. Bei diesem Sender scheint man bei der Suche nach manipulativer Berichterstattung richtig; nicht, wenn es um historische Sachkunde geht.

Millionen Tote im vom Irak begonnenen Krieg mit dem Iran 1980-1988, der Einsatz von Massenvernichtungsmitteln gegen die eigene Bevölkerung, der Überfall auf Kuwait, Scud-Raketen auf Israel, die mehr als ein Jahrzehnt andauernde Missachtung bindender UN-Resolutionen und das völlige Kollabieren der Sanktionen durch die korrupte UNO, die feste Überzeugung der Clinton- und Bush-Administrationen und der großen Mehrheit der Geheimdienste (einschließlich des BND), dass Saddam im Besitz von Massenvernichtungswaffen sei, Kontakte zu al Qaida.

Das waren die Realitäten, als die Koalition im März 2003 den Irak angriff und mit einem nach militärhistorischen Maßstäben blitzschnellen Sieg das Terrorregime von Saddam stürzte.

Der US-Kongress hatte mit deutlicher Mehrheit den Einsatz von Gewalt gegen Saddam gebilligt. Die Mehrheit der demokratischen Senatoren stimmte der Resolution ebenfalls zu (u.a. Aussenministerin Clinton, Senat-Mehrheitsführer Harry Reid, Rockefeller, John Kerry, 2004 Präsidentschaftskandidat der Demokraten u.a.).

Die Resolution führt zweiundzwanzig Gründe für den Einsatz militärischer Gewalt auf. Der mutmaßliche Besitz von Massenvernichtungswaffen war nur einer davon. Seit wann aber lässt sich die Pazifistengemeinde von Fakten stören?

Die öffentliche Meinung war auf der Seite von George W. Bush, die Medien und der Kongress gleichfalls.

Der Konflikt dauerte länger und kostete mehr Opfer als erwartet. Wäre es nach Opportunisten wie Senats-Mehrheitsführer Harry Reid gegangen, die einen vorzeitigen Abzug forderten und den Krieg als verloren erklärten, wäre es tatsächlich zu einer Niederlage gekommen.

Ebenso, wenn man damals auf Senator Obama gehört hätte, der die Truppenaufstockung („surge“) und die Benennung von General Petraeus zum Oberkommandierenden bekämpfte.

Dieser historische Moment in 2007, als Irak verloren schien und er selbst von seinen eigenen Parteifreunden verlassen wurde, ist der größte Moment in der Präsidentschaft von George W. Bush. Ein Moment, in dem der unpopuläre Amtsinhaber staatsmännische Qualitäten zeigte, die herausragend waren. Er hat in einer Situation enormen Drucks Ruhe, Zuversicht und Entschlossenheit bewahrt und gegen überwältigende Widerstände die richtige Entscheidung getroffen und die surge (Truppenaufstockung, COIN, neuer Oberbefehlshaber) angeordnet, die zur Zerschlagung von al Qaida im Irak und der „Aufständischen“ führte. Größte Anerkennung verdient John McCain, der diese Strategie schon ab 2004 forderte und als Erster die im Irak begangenen Fehler erkannte und benannte.

Bush verließ das Weiße Haus höchst unpopulär und teilweise verachtet. Truman erging es ebenso. Die Geschichte hat eine positive Neubewertung Trumans vorgenommen. Bush wird diese ebenfalls zu Gute kommen. Und das nicht nur, weil Vizepräsident Biden den Erfolg im Irak jetzt als eine der möglicherweise größten Errungenschaften der Obama-Administration bezeichnet hat. Präsident Obama ist dabei zu Gute zu halten, dass er sein unverantwortliches Wahlkampfversprechen, bis März 2008 aus dem Irak abzuziehen, gebrochen hat.

Wie in Japan und der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg hat die amerikanische Armee eine Republik geschaffen. Diesmal im Herzen des Mittleren Ostens. Die Welt ist ein besserer Platz, wenn es den Irakern gelingt, dieses Geschenk zu bewahren und zu sichern.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2010

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Kommentare

  1. crackerjack

    ??????????????
    Wie will man ein krieg „rekapitulieren“ dessen ausgang noch in den sternen steht? LOL.

  2. crackerjack

    Mit unser meine ich unser. Als saddam iran überfiel und 1 million ihre bürger tötete lieferten wir weiter waffen und schauten geflissentlich weg. Als die afghan/pakistanische islamisten das bürgertum des landes meuchelten, die schulen verbrannten, die frauen in den strassen der städte kreuzigten und sovietsoldaten samt familien öffentlich verbrannten waren sie für unsere politiker und presse gottesfürchtige freiheitskämpfer die ihr kultur und glauben verteidigten und die russen wurden von unsren aufgebrachten gutmenschen mit einem olympiaboycott belegt. Beide war unsere verbündeten und kämpften offensichtlich für unsere sache.

    Dieselben die damals saddam und die islamisten gegenüber am lautesten appeasemant betrieben waren aber auch später die prominentesten kriegsbefürworter, am vorderster front die US Republikaner und ihre europäischen vasallen.

    Aber seis drum, letzendlich zählen die ergebnisse eines krieges. Der allianz mit den islamisten hat in Afghanistan die Soviets den todesstoß versetzt. Der krieg gegen saddam hat amerikas weltmachtstellung gefärdet, die nato geschadet, iran gestärkt und insgesamt unsere interessen in der region mehr geschadet als irgend ein ereigniss zuvor.

  3. dete

    @ crackerjack,
    Wen meinen Sie denn mit „unser“ wenn Sie schreiben, Saddam sei unser Diktator gewesen? Hat eigentlich die Achse Paris, Berlin, Moskau dem Saddam den Tod am Strang vorausgesagt oder haben die im falschen Kaffeesatz gelesen? Aber ja Sie haben recht: zum Giftgas und zu den Raketen auf Tel Aviv haben wohl deutsche Firmen beigeholfen. aber das Problem ist von Israel bestens gelöst worden.
    Haben Sie eigentlich nicht gemerkt, dass ich Ihnen die Eigenschaft eines appeasers grundlegend abgesprochen habe, denn Chamberlain hat immerhin noch erkannt, dass das Problem nationalsozialistisches Deutschland nur mit Krieg zu lösen ist und hat eben Deutschland den Krieg erklärt, während Sie nur Ihr Mantra vor sich herbeten können, mit Krieg sei kein Problem zu lösen. Vielleicht sollten Sie mal ein neues Mantra üben und an geeigneter Stelle voemurmeln: Mit Terror, Terrorismus, Djihad und Sharia sind keine Probleme zu lösen und auch kein stabiler Staat zu schaffen, siehe III. Reich, Sowjetunion, Kambodscha, Iran, etc.p.p..
    Und noch mal zum Anfang: Nicht wir, sondern Sie bewegen sich im esoterischen Glaubenbereich. Sie glauben ein appeaser zu sein…..

  4. crackerjack

    @dete

    Die „achse“ Paris, Berlin, Moskau haben mit ihren bedenken und voraussagen recht behalten. MVW waren nicht vorhanden. Der krieg war und ist kontraproduktive, hat unlösbare probleme geschaffen und der region auf unabsehbarer zeit destabilisiert, denn der große iraqische bürgerkrieg steht noch bevor und es bleibt abzuwarten wie die nachbarn auf den zu erwartende spaltung des landes reagieren.

    Das „moral“ argument ist abwegig.Saddam war unsere diktator. Die iraqis haben erlebt wie ihr diktator jahrzehnte auch vom westen bewaffnet und finanziert würde, solange er westliche interessen diente konnte saddam seine bevölkerung terrorisiern, kurden vergasen und den iran überfallen. Der westliche „moral“ würde erst durch den überfall auf die benachbarte diktatur kuweit geweckt, weil hier die interessen von britisch petroleum tangiert wurden. erst danach mutierte der freund zum feind. Ein phanomän das wir auch in afghanistan/pakistan erleben, wo die radikal islamisten jahrzehnte als waffenbrüder gegen die soviets dienten und erst als sie westliche interessen schadeten zu terroristen mutierten. Von daher weiß jeder iraqi, pakistani und afghane auf bittere erfahrung das der westen keinerlei interesse an das wohlergehen ihre länder oder bevölkerung hat. Die verbündeten von gestern werden die gegner von heute und vielleicht wieder die verbündeten von morgen, je nach interessenlage.

    Wobei wir beim leidigen thema chamberlin/appeasement wären, das ewige neocon stehaufmännchen wenn es darum geht präventivekriegsgegner zu deffamieren. Genau wie der präventivekrieg auf annahmen, voraussagen und mutmaßungen grünet, geht der chamberlin/appeasement doktrin davon aus dass eine bestimmte handlung in eine historischen situation die weltgeschichte zum guten gewendet hätte. Hier bewegen wir und eher im esoterisch/prophetisch/glaubensbereich. Das sollten wir der religion überlassen da wir sterblichen menschen erfahrungsgemäß den aktuellen weltenlauf kaum überblicken, geschweige denn aussagen über historische wendepunkte treffen können.

  5. dete

    Seltsame Kommentare und besonders seltsame links von Zahal, in denen von ethnisch homogenen Staaten und der überlegenen weißen Rasse geschwärmt wird. Noch seltsamer ist es allerdings im Zusammenhang mit dem Irak die Schuld am WK II Churchill in die Schuhe schieben zu wollen und sich zu dem Behufe auf einen durchgeknallten amerikanischen Konservativen zu berufen.
    Crackerjack wiederholt auch nur Abgestandenes und versucht nicht mal Argumente Steinhöfels bzw. die Videodokumente zu wiederlegen, weil das nun wohl auch nicht möglich ist. Stattdessen wird wieder einmal Schröders wahltaktische Absage aufgetischt und die tatsächliche Beteiligung deutscher Soldaten und des BND im Rahmen der NATO unterschlagen. Dem Crackerjack wäre noch die Frage zu stellen wer hier welche Fehleinschätzung traf. War es Saddam Hussein, der glaubte munter weiter UN-Resolutionen missachten zu können oder war es der korrupte UNO-Generalsekretär der an den Sanktionen prima verdiente? War es vielleicht auch Gerhard Schröder, der nicht zur Kenntnis nahm, dass der damalige Zustand nur Waffenstillstand war, also Kriegszustand und er, sowie J. Fischer mit der Achse Paris, Berlin, Moskau den USA in den Rücken fielen und Saddam zum Durchhalten bewegten. Schröder verbündete sich indirekt mit Saddam gegen den Hauptverbündeten und Saddam endete trotz dieser Fehleinschätzung wegen Massenmordes am Galgen.
    Es absurd wenn sich die Irakkriegsgegner auf Chamberlain und sein Appeacement berufen. Der hatte in München den WK I im Gedächnis und den WK II vor Augen hatte und im September 39 Deutschland den Krieg erklärte. Saddams Freunde haben nicht einmal den zweiten Golfkrieg, die Invasion in Kuweit, die Raketen auf Israel, brennende Ölfelder und die Massenmorde an Kurden und Shiiten im Gedächnis. Kein Wunder, müssen sie doch von Mitte-rechts bis links allen Hirnschmalz dafür aufbringen, Hitlers und der Deutschen Schuld am WK II wegzuträumen

  6. crackerjack

    @heplev

    anscheinend warst du sehr schlecht informiert damals, jedemfalls schlechter als fast 80% der deutschen die weder an mvw glaubten noch einen krieg für sinnvoll hielten was sich in ihre überwältigender zustimmung für schröder niederschlug. Aussenamtschef fischer beim münchener sicherheitsgipfel zu rumsfelds mvw beweise „I am not convinced“. Schroder am 5.8 2002. „Wir sind zu Solidarität bereit. Aber dieses Land wird unter meiner Führung für Abenteuer nicht zur Verfügung stehen.“ Am 4.9 2002 „Es bleibt dabei: Unter meiner Führung wird sich Deutschland an einer Intervention im Irak nicht beteiligen.“

    Jetzt auf diejenigen herumzuhacken die damals recht hatten und die eigene blindheit und fehleinschätzungen als allgemeingültig zu erklären zeugt nicht gerade von politische reife und aufrichtigkeit.

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  1. Stoff für’s Hirn! « abseits vom mainstream – heplev