Wenn man nach manipulierten „Wahlen“ an der Macht bleibt, sein Volk tyrannisiert, für Mord und Terror verantwortlich ist und vom „Mythos Holocaust“ phantasiert, ist man, wie das Beispiel Ahmadinedschad zeigt, nach wie vor in diplomatischen Kreisen der „internationalen Gemeinschaft“ salonfähig. Dazu passt ein in Russland lancierter Versuch der Umschreibung der Geschichte, den sich wohl nicht einmal George Orwell hätte ausdenken können. Der Enkel des sowjetischen Monsters Stalin, Yevgeny Dschugaschwili, verklagt die russische Zeitung Novaya Gazeta und einen ihrer Autoren wegen eines im April erschienen Artikels auf Schadensersatz in Höhe von ca. € 200.000,00 bzw. ca. € 10.000,00. In dem Artikel, der auf vom Kreml deklassifizierten Dokumenten beruhte, wird dargelegt, dass Stalin persönlich die Todesbefehle des Politbüros unterzeichnete. Dies, so liess der Enkel am Montag vor einem russischen Gericht seinen stalinistischen Anwalt Leonid Zhura erklären, beschädige Stalins Reputation:
„Ein halbes Jahrhundert lang wurde der Ruf Stalins mit Lügen überschüttet, gegen die er sich aus dem Grabe nicht wehren kann. Daher ist dieser Fall so bedeutend, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Wir wollen Stalin rehabilitieren. Er saß einer goldenen Ära der Literatur und der Künste vor, er war ein wirklicher Führer“.
Das wird nicht nur Putin gerne hören. Ein erklärter Verfechter einer „Neubewertung“ der historischen Rolle Stalins.
Auch bei Reuters scheint man die eine oder andere Facette des Mythos Stalin durchaus für diskutabel zu halten, wenn die „erhitzten Debatten in Russland“ über die „wirtschaftlichen Wunder“, die Stalin vollbracht haben soll, als offenbar legitim erachtet werden. MSM at its best.
© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2009