1. Erich Follath ist nach den Angaben auf 60 Jahre alt, „Diplomatischer Korrespondent“ des „Spiegel“ und Autor mehrerer Bücher. Jetzt ist er als Verfasser einer „fiktiven Steinmeier-Rede“, die dieser, ginge es nach Follath, an den neuen israelischen Außenminister Avigdor Lieberman richten solle, in den Vordergrund getreten. Der Israeli besucht heute Berlin.
Gemeinhin beginnen anti-zionistische Entgleisungen bei uns mit einem Bekenntnis zum Existenzrecht Israels, dass „zu bewahren unsere Staatsräson ist“. So auch bei Follath. Nach diesem, für mich unglaubwürdigen Bekenntnis legt Follath alle Hemmungen ab. Und sagt, was er dem Juden schon immer einmal sagen wollte. Man muß mit Lieberman nicht überall einer Meinung sein. Aber er ist der Außenminister des einzigen demokratischen Landes im Nahen Osten. Und er hat dort sicherlich nicht ännähernd soviel Schaden angerichtet wie ein ehemaliger Frankfurter Taxifahrer, der zu meinem großen Bedauern kurzfristig Deutschlands Mann im Auswärtigen Amt war. Follath kurz zusammengefasst:
„Ich halte Ihre politischen Vorstellungen für katastrophal, Ihre kriegshetzerischen Ausbrüche für eine Zumutung, Ihren Umgang mit den Palästinensern für untolerierbar…. Europa (wird).. Israel dafür (mit)verantwortlich machen, wenn die Situation im Nahen Osten eskaliert… Niemand wird bereit sein, eine Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran auch nur zu erwägen, ohne dass Sie sich zu einer Zweistaaten-Regelung mit ihren palästinensischen Nachbarn bekennen…“israelische Doppelzüngigkeit“…In diesem Punkt teile ich die arabische Position. Manche sagen maliziös, Ihre Vergangenheit als Markthändler in der ehemaligen Sowjetunion, als Türsteher an israelischen Diskotheken qualifiziere Sie nicht gerade für Ihr hohes Amt…wie schnell Israel über die offensichtlichen Verfehlungen seiner Militärs im Krieg gegen Gaza hinweggegangen (ist)…das grenzt…an die südafrikanische Apartheid. Ihre Weltsicht…“faschistisch“ und „rassistisch“. An sich sind Rassisten in Berlin nicht willkommen, Fanatiker habe ich immer gemieden. Was ist denn bloß los in Israel, dass eine ultranationale Partei wie Ihre..zur drittstärksten Kraft wird, dass sich ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal mehr ansatzweise in das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung hineinversetzen kann? Woher diese Mitleidsmüdigkeit, dieser Zynismus, diese Friedensunfähigkeit…Sollte Israel einen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen durchführen – es heißt, Sie gehörten zu den Befürwortern eines solchen Wahnsinns – werden Sie nicht nur die islamische Welt, sondern auch Europa gegen sich haben.“
Mir bleibt angesichts dieser Hetztirade, für die Spiegel-Online sich als Forum nicht zu schade ist, die Spucke weg. Das verlogene und unverfrorene Traktat räumt jeden Zweifel daran, wes Geistes Kind sein Urheber ist, aus, wenn dieser im gleichen Atemzug mit der „Kritik“ an Lieberman die permanenten Vernichtungsdrohungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, der Israel von der Landkarte vertilgen will, als
„unverantwortlich“
bezeichnet. „Unverantwortlich“. Eine Vokabel die Augenmaß und diplomatische Sprachfertigkeit verbindet. Wer würde da widersprechen, wenn man es für unverantwortlich hielte, Israel mit einer Atomwaffe zu vernichten. Wo Follath Recht hat, hat er Recht. Das sollte sich Lieberman, der doppelzüngige, kriegshetzerische, friedensunfähige, zynische, faschistische, rassistische, apartheidfreundliche, fanatische, wahnsinnige Markthändler und Türsteher hinter seine Ohren schreiben.
2. Würde Steinmeier, dessen aussenpolitische Positionen beinahe durchweg lamentabel sind, sich zu dieser Ansprache hinreissen lassen, stünde er damit immerhin in der über 100 Jahre alten anti-zionistischen Tradition der französischen Aussenpolitik.
3. Zur Verwendung der moribunden Phrase „Friedensprozeß im Nahen Osten“ bedarf es eines gewissen Zynismus, so wie bei „Land für Frieden“ auch. Die Israelis haben Land für Frieden gegeben. Sie haben keinen Frieden bekommen. Sollten Sie nicht das Land zurücknehmen. Frieden im Nahen Osten kann mit einem Wimpernschlag erreicht werden. Morgen. Wenn die Palästinenser und Araber und die Terrorpaten im Iran mit ihren Schergen in Syrien, bei Hamas und Hisbollah die Bedrohungen des Staates Israel in Worten und Taten einstellen. Wenn dies nicht geschieht, bete ich dafür, das Israel die Nerven hat, das iranische Atomprogramm zu zerstören. Das ist kein Wahnsinn, sondern das Gebot der reinen Vernunft.
© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2009
„Was ist denn bloß los in Israel, dass eine ultranationale Partei wie Ihre..zur drittstärksten Kraft wird, dass sich ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal mehr ansatzweise in das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung hineinversetzen kann? Woher diese Mitleidsmüdigkeit, dieser Zynismus, diese Friedensunfähigkeit…“
— Mit genau demselben linksverblödeten Propagandaschwachsinn gehen die „Qualitätsmedien“ ja jetzt auch auf uns Deutsche los, die inzwischen immer mehr das Märchen von den „armen sozial unterdrückten Musels, die sich ja nur wehren“ durchschauen. Mich wundert die Nähe der InternationalSozialisten zum Islam ja inzwischen nicht mehr, denn diese Kriegersekte, Verzeihung natürlich großartige Weltreligion, behauptet ja von sich, sie sei die einzige Religion, die den Sozialismus schon durch Gott mitoffenbart bekommen habe… Allerdings waren alle real existierenden Islamosozialismen de facto auch nichts anderes als Nationalsozialismen (konnte ich vor einiger Zeit in einem Buch lesen aus einer Zeit, wo man das noch offen schreiben durfte, ohne von der islamophilen Meute gemeuchelt zu werden).
Natürlich muß Israel das Problem lösen, sonst traut sich ja keiner. Außerdem hat Israel gar keine andere Wahl. Es ist nur die Frage des richtigen Zeitpunkts.