Merkels mutige Prioritäten: Milch statt Internet

LANDWIRT MIT STEUERZAHLER

LANDWIRT MIT STEUERZAHLER

Kanzlerin Merkel weiß, wie man sich auf internationalem Parkett durchsetzt und Forderungen formuliert. Die Europäische Union stellt weitere 100 Milliarden Euro zur Bewältigung der Finanzkrise bereit. Aber, so Merkel: „Wir wollen allerdings auch jetzt erst einmal sehen, was zum Beispiel die Vereinigten Staaten von Amerika in diesem Zusammenhang leisten“. Was die Bundesregierung mit ihren Gesinnungsgenossen in Brüssel „leistet“, wird sehr schön an der Verwendung dieser Mittel deutlich. Eine Milliarde Euro davon soll in die Entwicklung des ländlichen Raums fließen, vor allem in den Ausbau schneller Datenverbindungen. Deutschland erhält auf diesem Weg 90 Millionen Euro. Bundesagrarministerin Ilse Aigner zufolge soll das für Deutschland vorgesehene Geld in erster Linie den Bauern zugute kommen statt dem Ausbau der Breitband-Internetverbindungen.

Es ist gewiß keine neue Erkenntnis, daß der gemeinsame Agrarmarkt der EU ein skandalöses, korruptes Konstrukt ist. Wenn Merkel und Aigner und mit ihnen die ganze übrige Horde der bauernhörigen Versager in Berlin Steuergelder in dieser Weise zweckentfremden, ist das ein neuer Höhepunkt. Man kann sich nur wünschen, daß die EU kollabiert und der Irrsinn des staatlichen Einflusses in freie Märkte ein Ende findet. Wie absurd es bereits ist, daß hierzulande Bauern demonstrieren, weil sie mehr Geld für ihr Produkt erzielen möchten, als der Markt hergibt, fällt schon niemandem mehr auf. Das sich die Bundesregierung jetzt aber auch noch zum Erfüllungsgehilfen dieser Minderheit macht und der Landbevölkerung statt eines schnellen Internet-Anschlusses eine unerwünschte subventionierte Milchkanne vor die Tür stellt, sagt alles über den moralischen und intellektuellen Verfall unserer politischen Führung.

© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2009

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Kommentare

  1. Legal Alien

    … zumal Infrastrukturmaßnahmen wie schnelle Internetverbindungen dem ländlichen Raum echte Zukunftschancen eröffnen würden: Von Internetshops, die ihren Job im Resthof betreiben, bis zu Ansiedlung kleiner Technologiebetriebe auf billiger Scholle.

    So aber will das Land das Geld für ein Produkt ausgeben, daß – wie erwähnt – am Markt keinen höheren Preis erzielen kann und zudem noch über Stützungskäufe abgeregelt ist.

    Jedem der es mal in den Süden Afrikas geschafft hat, wird aufgefallen sein, daß EU Butter (Kerry Gold) dort für Spottpreise zu haben ist, die EU Steuerzahler subventionieren und damit nicht nur der eigenen Börse, sondern auch den Negerbauern schaden, die ihre eigenen Produkte für diesn Preise weder erzeugen, noch absetzen können.