John McCain hat Sarah Palin als Vizepräsidentin nominiert. Und schon fallen die parteiische US-Presse, die linken Blogger und die Demokraten über sie her, als habe sie Watergate und den Vietnam-Krieg zu verantworten.
Palin nimmt tatsächlich einige Positionen ein, die mehr als fragwürdig sind. Aber statt diese zu diskutieren, knöpft sich die Presse – auch hierzulande – lieber ihre 17jährige, schwangere Tochter vor. Die Linke attackiert Palin nicht für das, was sie getan hat, sondern für das, wofür sie steht. Sie ist Mutter von fünf Kindern, ein Sohn in der Army, sie ist verheiratet, geht zur Jagd und ist erfolgreich im Job. Nach Hillary Clinton soll hier die zweite Frau zur Strecke gebracht werden. Obama hat sein Leben bisher auf der Uni und als Sozialarbeiter verbracht. Nach einem Jahr im Senat will er Präsident werden.
Palin hat drei korrupten Bonzen ihrer eigenen Partei das Handwerk gelegt, maßlose Steuerverschwendung gestoppt und führt einen Bundesstaat mit 25000 Angestellten. Und nun will man uns Glauben machen, sie sei für den Vizeposten weniger qualifiziert, als Obama für die Präsidentschaft? Obama hat sich bei jeder kniffligen Abstimmung enthalten, Palin hat sich erfolgreich mit dem Establishment angelegt. Statt Reden zu halten, hat sie gehandelt. Die Bürger Alaskas kennen sie am besten. Dort genießt sie Zustimmungsraten von über 80 %. Kein Wunder, dass die Demokraten nervös werden.
© Joachim Nikolaus Steinhöfel 2008